Oberforstamt (rechts)
© Stadtarchiv GernsbachDer Onkel Drais ist Oberforstmeister in Gernsbach und kann die Probleme seines
älteren Bruders nicht mehr mit ansehen. Er erwirkt beim Herrscher einen
achtmonatigen Urlaub für Vater Drais nebst Familie im Forsthaus Gernsbach,
was man aber eigentlich als vorsorgliche Evakuierung aus Kirchberg vor dem
anrückenden Franzosenheer betrachten muss.
Der Onkel betreibt nebenher die einzige Forstschule in Baden, um angehende Forstleute theoretisch auszubilden. Der junge Karl Drais wird in sieben Jahren ebenfalls zu seinen Schülern zählen, und nach seinem Studium in Heidelberg sogar als Hilfslehrer bei ihm arbeiten.
Die Rückkehr in den Hunsrück war nicht von langer Dauer. Die Draisens mussten vor den französischen Truppen erneut fliehen. Scließlich verliert Baden durch den Friedensschluss den Besitz Kirchberg und Vater Drais seine Stelle. Er zieht mit Familie nach Durlach bei Karlsruhe, wird wieder gesund und schreibt Bücher. Dem Sohn Karl bringt er das Fechten bei. Da die Mutter im sechsten Kindbett an Scharlach stirbt, wird Karl mit vierzehn Jahren Halbwaise.